Vor dem Hintergrund der Waldbrände bei Treuenbrietzen und Beelitz und der seit mehreren Jah-
ren verstärkt auftretenden Trockenheit und Dürre in den deutschen Wäldern und der damit ver-
bundenen gestiegenen Gefährdung der Wälder durch Feuer fordert die Schutzgemeinschaft Deut-
scher Wald Bundesverband e.V. folgendes:
1. Ausweitung der systematischen Waldbrandüberwachung auf das gesamte Bun-
desgebiet
Aktuell findet eine systematische Waldbrandüberwachung nur in einigen Bundesländern
statt. Es soll daher geprüft werden, ob die systematische Waldbrandüberwachung nicht auf
weitere Bundesländer ausgeweitet werden muss. Hierzu sind die optischen Frühwarnsys-
teme zusammen mit KI gestützter Auswertung ein wichtiges Instrument. Es soll geprüft
werden, ob eine technisch vereinfachte Realisierung gerade für die Bundesländer machbar
ist, die noch über kein flächendeckendes Überwachungssystem verfügen. Auch bereits vor-
handene Daten, beispielsweise des Deutschen Wetterdienstes (DWD), gilt es effizienter
und schneller zu nutzen.
2. Schaffung ausreichender Kapazitäten zur Waldbrandbekämpfung
Im internationalen Vergleich sind die technischen Kapazitäten zur konkreten Bekämpfung
von Waldbränden bei der deutschen Feuerwehr unzureichend. Hier bedarf es eines syste-
matischen Aufbaus und Anschaffung von entsprechender Technik.
3. Systematische Einbindung von Waldbrandprävention in die forstliche Planung in
ganz Deutschland
Im Rahmen der forstlichen Fachplanung sollte zukünftig auch eine grundlegende Einschät-
zung der Waldbrandgefährdung, möglicher vorbeugender Maßnahmen und Aussagen für
den Bekämpfungsfall erfolgen. Maßnahmen zur Optimierung der jeweiligen Situation sollen
aufgezeigt und wenn möglich umgesetzt werden. Der Umbau von Nadelholzreinbeständen
zu strukturierten Mischwäldern verbessert die Wasserspeicherkapazität, erhöht die Luft-
feuchte und führt zu einer schwerer entflammbaren Bodenflora. Auch die Baumartenwahl
und das Anlegen von sogenannte Wundstreifen und Waldbrandriegeln ist zu unterstützen.
4. Bundesweite Kampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung
Eine bundesweit angelegte Gemeinschaftskampagne von Bund, Ländern, Kommunen und
privaten Waldbesitzern soll präventiv die Bevölkerung und insbesondere Waldbesucher:in-
nen für das Thema sensibilisieren und darüber informieren, wie Waldbrände entstehen und
verhindert werden können. Die Waldbrandpädogik ist ein wirkungsvolles Instrument, um
das Bewusstsein von Kindern und Erwachsenen für Waldbrandgefahren zu steigern.
5. Ausreichender Waldbrandschutz beim Ausbau der Windenergie.
Bei der Errichtung von Windkraftanlagen im und am Wald ist die Gefahr von Waldbränden
intensiv zu prüfen. Hierzu gilt es TÜV Regularien zu implementieren und Anfahrtskarten für
die Feuer bereitzustellen Windkraftanlagen müssen für die Feuerwehr immer gut erreich-
bar sein, ohne große Eingriffe und unnötig Wald für Zufahrtswege zu opfern.