Ein Waldbrand hat selten natürliche Ursachen wie Blitzeinschläge oder Selbstentzündung von trockenen Pflanzenresten. Weit häufiger und zwar ein Drittel aller Waldbrände sind durch Unachtsamkeit (Zigaretten, Grillen, Abstellen des Autos auf trockenem Boden) vom Menschen verursacht. Auch vorsätzliche Brandstiftung spielt eine große Rolle.
Weitere Gründe sind fahrlässiges Verhalten der Menschen, zum Beispiel im Rahmen von Unfällen bei landwirtschaftlichen Maßnahmen, bei der Holzernte oder durch Funkenflug an Bahntrassen.
Das Auftreten und die Ausbreitung von Waldbränden sind maßgeblich von der Witterung abhängig. Die meisten Brände entstehen im Frühjahr durch trockene Bodenvegetation und natürlich im Sommer während und nach einer Trockenperiode. Allgemein besteht vom Frühjahr bis in den Herbst hinein eine hohe Waldbrandgefahr mit Spitzenwerten bei der Anzahl von Bränden und verlorener Waldfläche je nach den Witterungsbedingungen. 2023 traten die meisten Waldbrände in den Monaten Mai bis Juli (85 Prozent) auf. Im Vorjahr entstand sogar fast 60 Prozent der Schadensfläche im Mai.
Die meisten Waldbrände in Deutschland treten als Bodenfeuer auf, bei denen die organische Schicht des Bodens und die Laubstreu verbrennen. Wenn viel brennbares Material zur Verfügung steht und die Brandgefahr hoch ist, können sich diese Brände zu sogenannten Vollfeuern entwickeln, die das Kronendach des Waldes erreichen und zerstören. Diese führen zu erheblichen ökologischen Schäden.
In diesem Jahr war die Waldbrandgefahr aufgrund der hohen Niederschläge nur an wenigen Tagen hoch. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gehören mit den leicht brennbaren Kiefernwäldern auf Sandböden immer zu den gefährdesten Flächen.
In den Jahren bis 2022 war es in Deutschland so trocken, dass auch große Waldbrände zu befürchten waren. Die Wälder waren in manchen Gebieten monatelang stehende Brennholzlager. Jede Unachtsamkeit der Menschen (Zigaretten, Grillen, Lagerfeuer) hätte sofort zu großen Bränden geführt. Besonders gefährlich sind auch Waldflächen, in denen noch Munition zu finden ist.
Im Jahr 2023 zerstörten 1.059 Brände rund 1.240 Hektar Waldfläche (2022: 2.397 Brände auf 3.058 Hektar) – dies zeigt die Waldbrandstatistik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Die verbrannte Fläche entspricht damit in etwa 1.771 Fußballfeldern.
Damit liegt die Anzahl der Brände mit 1.059 knapp unter dem Mittel von 1.157 Bränden, während die verbrannte Waldfläche rund 44 Prozent über dem langjährigen Durchschnittswert von 859 Hektar (seit 1991) lag.
Der Zeitraum mit den meisten Waldbränden waren die Monate Mai bis Juli (85 Prozent). Allein bei den Bränden im Mai entstand fast 60 Prozent der Schadensfläche.
Im Vergleich der Bundesländer liegt Brandenburg mit seinen leicht brennbaren Kiefernwäldern und den sandigen Böden mit 251 Bränden und rund 765 Hektar an der Spitze. Die zweitgrößte Fläche verbrannte in Mecklenburg-Vorpommern mit 192 Hektar, verteilt auf 57 Brände. Darauf folgt Sachsen mit 114 Bränden und einer verbrannten Fläche von 137 Hektar.
Aufgrund von vermehrten Niederschlägen sind die Waldbrandzahlen 2023 (1.059 Brände) knapp unter dem langjährigen Durchschnittswert seit 1991 von 1.157 gefallen.
In den Jahren 1992, 2003, 2018, 2019 und 2022 kam es aufgrund trockener Witterung vermehrt zu Waldbränden in Deutschland. Besonders hoch waren die Zahlen im Trockenjahr 2018 mit rund 1.700 Waldbränden auf einer Fläche von 2.350 Hektar. 2022 war wieder ein extremes Brandjahr mit fast 2.400 Waldbränden auf einer Fläche von 4.300 Hektar Wald.
Vor allem dichtstehende Nadelholzwälder unter 40 Jahre alt, insbesondere Kiefernwälder, sind betroffen. Hier ist es besonders trocken und durch die Öle der Nadelbäume brennen diese besonders gut. Altholzmischbestände sind am wenigsten gefährdet. Hier herrscht ein feuchteres und kälteres Klima, das die Entzündungsgefahr mindert.
Die meisten Waldbrände in Deutschland treten im Bundesland Brandenburg auf, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern. Dort sind die Böden vorwiegend sandig und trocken. Ebenso sind die ausgedehnten Kieferwälder leicht brennbar und anfällig für Feuer. Brandenburg liegt 2023 im Bundesländervergleich mit 241 Bränden und 765 Hektar an der Spitze. In Mecklenburg-Vorpommern verbrannten 192 Hektar in 57 Bränden. Die gesamte BLE-Waldbrandstatistik ist hier abrufbar.
Dank moderner Überwachungssysteme konnten immer mehr Brände frühzeitig erkannt und im Keim erstickt werden.
Durch Waldbaumaßnahmen kann die Brandgefahr reduziert werden. Dazu gehören der Aufbau von Laubholz unter Nadelholzbeständen oder die Anlage von Feuerschutzstreifen zur Unterbrechung großer Kiefernbestände. Das sind etwa zehn Meter breite Wildwiesenstreifen oder circa 50 Meter breite Laubholzstreifen. Aktuell werden die Waldbrand-Früherkennungssysteme ausgebaut und verbessert.
Lesen Sie doch auch das Interview mit unserem SDW-Forstexperten Edward Olson auf mitmischen.de (Dein Portal zum Deutschen Bundestag). Hier erklärt er, wie sich Brände in Zukunft verhindern lassen könnten.