Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist mit knapp 80 Prozent der mit Abstand beliebteste Baum. Benannt ist sie nach dem finnischen Botaniker Alexander von Nordmann, der sie 1836 im Kaukasus entdeckte. Die Nordmanntanne wird nur für Weihnachtsbaumzwecke angebaut. Sie hat weiche, glänzend-tiefgrüne, nichtstechende Nadeln, wächst gleichmäßig und hält mehrere Wochen in geheizten Zimmern aus, ohne die Nadeln zu verlieren. Ihre Nadeln stechen nicht, sodass das Schmücken auch ohne Schmerzen möglich ist. Erkennbar ist sie an der glänzenden dunkelgrünen Oberseite und vor allem an den zwei weißen Streifen auf der Unterseite. Leider fehlt ihr der Duft.
Die Blaufichte (Picea pungens) – oft fälschlicherweise als Edeltanne bezeichnet – ist der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen. Besonders beliebt war sie in den 70er Jahren. Sie ist bei zehn Prozent auf dem zweiten Platz der Beliebtheitsskala der Deutschen. Sie stammt aus Nordamerika und wird seit 1860 in Europa angebaut. Ihre Nadeln haben einen blauen Schimmer, dessen Intensität einerseits vom Typ, andererseits von der Witterung abhängig ist. Die Blaufichte hat eine mittlere Haltbarkeit und liegt preislich etwas über der Fichte. Aufgrund ihrer starken, gleichmäßig etagenförmig gewachsenen Äste, ist sie besonders für schweren Baumschmuck und für echte Kerzen geeignet. Ihre Nadeln duften herrlich nach Wald.
Die Edeltanne (Abies procera) – auch als Nobilistanne bekannt – gehört zu den selteneren Weihnachtsbäumen. Drei Prozent der Käufer:innen entscheiden sich für diese. Sie stammt aus dem westlichen Nordamerika und wurde erst 1930 nach Europa eingeführt. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne, ist aber noch haltbarer. Sie hat etagenförmig angeordnete Zweige und weiche, blaugrüne Nadeln, die äußerst intensiv nach Orangen duften. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen (kleine Beulen) mit einer Nadel aufpiekst.
Die Fichte (Picea abies) ist als Weihnachtsbaum in nur wenigen Wohnzimmern zu finden, lediglich sieben Prozent der Käufer:innen entscheiden sich für eine Fichte. Sie wird wegen ihrer kupferbraunen Rinde auch Rottanne genannt und ist in Deutschland mit einem Waldflächenanteil von über 28 Prozent die verbreitetste Baumart. Die im Rahmen der regulären Waldpflege entnommenen Bäume werden, wenn sie ansehnlich gewachsen sind, auch als Weihnachtsbäume verkauft. Die Fichte ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, allerdings weist sie auch die geringste Haltbarkeit auf, denn sie nadelt in warmen Räumen schon nach wenigen Tagen. Für den Außenbereich ist sie gut geeignet.
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) gehört weder zu den Tannen noch zu den Fichten, sondern sie bildet eine eigene Gattung. Sie war vor der Eiszeit auch in Europa heimisch, überlebte aber nur in Nordamerika. Der schottische Botaniker Douglas - daher der Name - führte sie im 18. Jahrhundert wieder nach Europa ein. Aus forstlicher Sicht ist sie bei uns heute die wichtigste „fremdländische" Baumart. Die Douglasie hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrus-Duft verströmen. Wegen ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie nur für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der Blaufichte zu vergleichen; preislich ist sie etwas günstiger als diese.