Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Sachsen e. V.

Waldbrände in Sachsen

In den seltensten Fällen entstehen Waldbrände in Deutschland auf natürliche Art und Weise (z. B. Blitzschlag). Größtenteils lassen sich Waldbrände auf den Menschen zurückverfolgen. Doch abgesehen von Brandstiftung ist oftmals nachlässiges Verhalten der Auslöser für die Ausbreitung von Feuer. Ein Drittel aller Waldbrände werden durch fahrlässiges Verhalten von unachtsamen Waldbesucher:innen verursacht.

Es braucht nicht viel, um in einem Wald bei hohen Temperaturen und aufliegender, trockener Bodenstreu ein Feuer zu entfachen. Herrschen geeignete Bedingungen vor, wie es aktuell in vielen Wäldern der Fall ist, so kann sich das Feuer rapide ausbreiten, z. T. hohe Schäden anrichten und eine große Gefahr u. a. für den Menschen darstellen. In der sächsichen Schweiz sind beispielsweise schon 150 ha betroffen, auf der tschechischen Seite des Nationalparks sind es sogar über 1000 ha. Auch Grünflächen und Bäume in den Siedlungen und Städten können Opfer der Flammen werden, wenn durch unachtsames Verhalten Feuer entsteht.

Die SDW setzt sich für gesunde Wälder und Waldbrandschutz ein. Mit Pflanzaktionen und Wiederaufforstungen sorgen wir dafür, dass sich gesunde und resiliente Bestände zukünftig etablieren können und Waldbestände uns so erhalten bleiben. Auch Sie können uns bei der Erhaltung und Pflege des Waldes unterstützen. Helfen Sie uns, dem Wald zu helfen!

Waldbrandschutz ist Waldumbau und Wiederaufforstung!

Waldbrandschutz ist auch Waldpädagogik. Die SDW ist mit verschiedenen Waldbildungsprogrammen in ganz Deutschland unterwegs. Die Programme sind vielfältig und vermitteln sowohl die Nutz-, Schutz-, und Erholungsfunktionen des Waldes als auch ökologisches Wissen rund um das Waldökosystem sowie den Wald im globalen Kontext. Waldbrandschutz gewinnt in Deutschland bereits an Relevanz und so ist es von großer Bedeutung die Waldbrandpädagogik zu vermitteln. 

Denn: Bildung macht Zukunft und nur so können wir gemeinsam etwas verändern!

Das können Sie tun, um Waldbrände zu verhindern:

Nicht Rauchen

Lediglich ein achtlos weggeworfener Zigarettenstummel (auch wenn er nicht mehr glimmt) oder ein anderweitig entstandener Funken können einen Brand auslösen. Das Rauchen im Wald ist in vielen Bundesländern vom 1. März bis zum 31. Oktober verboten. In Sachsen-Anhalt gilt die Regelung vom 15. Februar bis 15. Oktober und in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen ganzjährig.

Kein Grillen und Feuer machen

Es reicht ein Funke aus dem Lagerfeuer aus, um in der trockenen Bodenstreu einen Brand zu entfachen. Das Entzünden jeglicher Art von Feuer im Wald und am Waldrand ist strengstens verboten. Darunter fallen auch Lager- und Grillfeuer.

Bei Hitze nicht im Wald parken

Auspuffanlagen und vor allem die Katalysatoren moderner Autos entwickeln bereits nach wenigen Betriebsminuten äußerst hohe Temperaturen in Bereichen von bis zu 600 Grad Celsius. Die am Waldrand oder im Wald parkenden Autos stellen eine Risikoquelle dar, denn die heißen Katalysatoren der abgestellten Fahrzeuge können die darunterliegende trockene Vegetation entzünden. Autos, Krafträder und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge dürfen deshalb nicht auf Wiesen und Waldwegen abgestellt werden.

Keinen Müll im Wald hinterlassen

Der Brennglaseffekt bei Glasscherben im Wald konnte nicht verifiziert werden und gilt als äußert unwahrscheinliche Brandentstehungsursache. Trotz allem kann Müll, wie weggeworfene Plastikbehälter, Papier, Folien, Feuerzeuge oder Dosen mit chemischen Abfällen, auf der Bodenstreu als Brandbeschleuniger fungieren. Und: Auch, wenn der Brennglaseffekt durch achtlos entsorgte Flaschen wissenschaftlich nicht verifiziert ist, gehört der Müll nicht in den Wald!

Augen offenhalten und den Dialog suchen

Sehen Sie irgendwo eine Glut oder Rauchentstehung dann melden Sie es sofort der Feuerwehr oder der lokalen Forstdienststelle. Sehen Sie andere Menschen, die im Wald rauchen, Feuer machen oder andere brandgefährdende Aktivitäten ausführen dann erläutern Sie, soweit möglich, die Waldbrandgefahren und klären über die Verbote auf.

Verhalten im Brandfall

Sollten Sie einen kleinen Brand wahrnehmen, können Sie zunächst selbst mit Löschversuchen beginnen. Selbstverständlich nur, wenn Sie sich dabei nicht in Gefahr bringen!
Manchmal hilft dabei bereits ein entstehendes Bodenfeuer mit grünen Zweigen auszustreichen oder es mit Erde zu bedecken. Auch wenn es scheint, als wäre das Feuer gelöscht, sollte nach dem Löschen unmittelbar die Feuerwehr informiert werden. Die Glutreste können auch zu einem späteren Zeitpunkt ein Feuer neu entfachen.

In allen anderen Fällen muss die Feuerwehr oder die lokale Forstdienststelle unverzüglich benachrichtigt werden. Dabei gilt als Notruf die europaweite Rufnummer 112.

Bleiben Sie weiterhin für die Einsatzkräfte erreichbar, damit sich diese bei Rückfragen zu Ort, Ausmaß und anderen Informationen zu dem von Ihnen gemeldeten Brand an Sie wenden können.

Für die Brandmeldung sind folgende Informationen wichtig:

  1. Wo brennt es?
    (genaue Ortsangabe, markante Geländepunkte)
  2. Was brennt?
    (Brandausmaß, Bodenvegetation oder Baumkronen)
  3. Wer ist in Gefahr?
    (Personen, Tiere, Häuser, andere Einrichtungen in der Umgebung)
  4. Ihr Standort
    (Ihre Rückrufnummer)

Waldbrandapp für Meldungen und Informationen

Die App "Waldbrandgefahr Sachsen" bietet einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf Informationen zur aktuellen Waldbrandsituation im Freistaat Sachsen. Im Falle eines Waldbrandes können mit Hilfe der App die entsprechenden GPS-Koordinaten ermittelt und angezeigt werden, um die Übermittlung an die Rettungskräfte so einfach wie möglich zu machen.

Landesverbände
Termine